Gemeinsam unterwegs – Frauenwanderungen mit Begegnungen, Kultur und Einkehr
Spurensuche auf der Fraischgrenze - die Landmark der Reichsstadt Dinkelsbühl
Am 08.03.2022 konnte Ingeborg Raab im Namen des Evangelischen Frauenbundes, der evangelischen Kirchengemeinde Dinkelsbühl und dem evangelischen Forum Westmittelfranken 38 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Sonniges Märzenwetter, blauer Himmel und die schwedische Fahne am Nördlinger Tor hießen die Gruppe am Weltfrauentag willkommen. Unter der kundigen Führung von Helmut Blank, dem Vorsitzenden „Getreue des Königs Gustav Adolf 1632 e.V.“, begab man sich auf Spurensuche entlang der ehemaligen Gemarkungsgrenze der Reichsstadt Dinkelsbühl. Unser Führer hatte sich für diese Gruppe extra gewandet. Der erste Halt war am sogenannten Franzosenkreuz in der Mönchsrother Straße. Leider sind heute auf dem Kreuz durch die starke Witterung keine Inschriften mehr zu erkennen. Es soll an den Tod von 250-300 italienischen und französischen Söldnern erinnern, die im Tross von Kaiser Karl V 1546, auf dem Weg zum Schmalkaldischen Krieg, in Dinkelsbühl einzogen sind. Eine Seuche hat ihr Leben beendet und sie mussten auf Kosten der Stadt auf dem Gebiet des Kreuzespan in fremder Erde begraben werden. Die Nähe zum schrecklichen Krieg in der Ukraine rief große Betroffenheit hervor. Nach der Walkmühle entstand 1440 im heutigen Ortsteil Radwang ein neuer Weiher mit dazugehöriger Mühle. Diese lange Bach -und Weiherkette bis zur Gaismühle war eine geschützte Grenze des damaligen innerstädtischen Hoheitsgebietes. Nach einer zweistündigen Führung entlang der ehemaligen Gemarkung konnte sich die Gruppe in der Ellwanger Straße bei einer Einkehr über die reichen Erlebnisse austauschen. Ingeborg Raab übergab als Dank für diesen Nachmittag eine Spende an die Getreuen des Königs. Der Verein hat diese Fraischgrenze markiert und wiederbelebt.
Der Nachmittag schloss dem Friedensgebet, das Franz von Assisi zugeschrieben wurde.
Besinnungsweg Aurach – Der Sonnengesang von Franz von Assisi
Die Gruppe „Gemeinsam unterwegs – Frauenwanderungen mit Begegnung, Kultur und Einkehr“ aus Dinkelsbühl hat sich am 05.04.2022 auf Spurensuche des Franz von Assisi begeben und den Besinnungsweg mit seinen 6,5 km erwandert. Der Sonnengesang zählt heute zur Weltliteratur und ist eine der schönsten Dichtungen über den Lobpreis der Schöpfung Gottes. Die Teilnehmerinnen konnten bei den einzelnen Stationen Denkanstöße zu den einzelnen Strophen des Liedes aufnehmen. Die Verse sind gerade heute im Zeichen der Klimakatastrophe und dem Krieg in der Ukraine hochaktuell. Franziskus demütige Haltung zu allen Kreaturen zeigen von seiner aus Liebe geprägten Zuwendung zu allem Geschaffenen. Die Texte für die einzelnen Strophen seines Liedes wurden durch Meditation vertieft und durch Wissenswertes aus der Welt des 13. Jahrhunderts und seine Lebensgeschichte ergänzt. Die abwechslungsreiche Landschaft, durchdrungen vom Frühlingsgrün mit einzelnen Schneefeldern, durch Flur und Wald erzeugten eine besondere Stimmung. Der Weg, der gut ausgeschildert ist, ist eine Anregung, um über das Verhältnis des modernen Menschen zur bedrohten und ausgebeuteten „Schwester Erde“ neu zu überdenken. Am Schluss der Runde teilte die Leiterin der Gruppe, Ingeborg Raab, eine Faltkarte „Sonnengesang“ als persönliche Erinnerung an diesen Nachmittag aus. Die Frauengruppe konnte nach dieser spirituellen Stärkung bei Kaffee und Kuchen das Gehörte vertiefen. Die Liebe des Heiligen Franziskus zur Schöpfung Gottes hat die Herzen erreicht.
Ingeborg Raab, Dinkelsbühl